Mit Foyer bezeichnet man in der französischen Sprache ein Haus oder Zuhause, denn ursprünglich war mit Foyer der Herd gemeint, um den sich die Familie versammelt. Mit Foyer kann man auch ein Feuer bezeichnen, das nach allen Seiten Wärme ausstrahlt und die Menschen anzieht.
„Die Foyers de Charité sind Gemeinschaften von Getauften, Männern und Frauen, die nach dem Beispiel der ersten Christen ihre materiellen, intellektuellen und spirituellen Güter zusammenlegen, im selben Geist ihr Engagement leben, um mit Maria als Mutter die Familie Gottes auf Erden zu verwirklichen. Unter der Leitung eines Priesters, des Vaters, geben sie, entsprechend der großen Botschaft Christi, des Königs, Propheten und Priesters, in unablässigem Bemühen um Nächstenliebe untereinander durch ihr Leben des Gebetes und der Arbeit in der Welt Zeugnis für das Licht, die Nächstenliebe und die Gottesliebe.“
Es soll in einer solchen Gemeinschaft also ein Familienleben herrschen. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Evangelisation durch Exerzitien. Die Menschen kommen aus ihrem Alltag für fünf volle Tage und empfangen hier die gesunde Lehre der katholischen Kirche in einer verständlichen und klaren Zusammenschau. Der ganze Glaube wird vorgestellt und so wieder neu geschätzt. Am Ende einer solchen Woche erneuern die Teilnehmer ihre Taufe, indem sie ihr Leben Christus weihen, durch die Hände Mariens, nach den Worten des heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort.
Die Mitglieder eines Foyers und der Priester erneuern täglich ihre Weihe, damit sie in die Lage versetzt werden, vielen suchenden Menschen den Weg zu einer geistlichen Erneuerung und neuen Tiefe zu zeigen. Dazu versuchen sie als Gemeinschaft und als Familie eine wirkliche Einheit zu bilden. Was der Priester in den Vorträgen lehrt und den Menschen für ihr Leben mitgibt, müssen die Mitglieder im Foyer durch ihr Leben, durch ihre Offenheit und ihre gastfreundliche Haltung gegenüber den Teilnehmern praktizieren. Wir sollen ja – wie der hl. Franziskus sagte – mehr durch unser Leben als durch Worte predigen.
Was die Mitglieder eines Foyers tun, ist somit nichts anderes als das, was Maria und die heiligen Frauen, die Jünger und die Apostel zur Zeit Jesu getan haben. Jesus hat auch nicht als Einzelgänger und nie isoliert gepredigt. Stets war er umgeben von Menschen, die seine Botschaft im Herzen getragen, durch Gebet unterstützt und durch ihre Arbeit ermöglicht haben. So sollen es die Menschen im Foyer halten: Die einen kümmern sich um die Zimmer und die Betten, andere um ein gutes Essen, damit die Besucher sich wohlfühlen können. Es soll eine Atmosphäre der Liebe, der Stille und der Sammlung entstehen, in der Gottes Geist Heilungen, Bekehrungen und Stärkung schenken kann.
Ein Foyer ist mehr als ein Exerzitienhaus. Die Frauen und Männer im Foyer wollen ihre Arbeit, ihr Gebet und ihr Schweigen dem Herrn aufopfern, ihr ganzes Leben ihm hinhalten, damit es Frucht bringt für alle jene, die kommen – ebenso wie für jene, die vielleicht niemals in eine Kirche oder auf Exerzitien kommen werden.